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Prävention in der Pflege
  • ARZ.care
März 30, 2025

Prävention in der Pflege

Vorbeugen statt durchhalten
Pflegende Angehörige stehen oft unter Dauerstress – bis nichts mehr geht. Dabei ist Unterstützung schon früh möglich. Warum Vorbeugung in der Pflege so wichtig ist und wie sie im Alltag helfen kann, erklären wir hier einfach und klar.

Wer pflegt, gibt viel
Pflegende Angehörige kümmern sich – Tag für Tag, oft über viele Jahre. Sie helfen beim Anziehen, Waschen, Kochen, Begleiten. Sie organisieren Arztbesuche, hören zu und sind einfach da – mit viel Zeit, Kraft und Herz.

Oft kommt noch der eigene Beruf oder die Familie dazu. Die eigene Gesundheit bleibt schnell auf der Strecke. Viele merken erst spät, wie sehr die Pflege sie belastet – manchmal zu spät.

Was bedeutet Prävention in der Pflege?
Prävention heißt: frühzeitig handeln, bevor die Belastung zu groß wird.

In der Pflege bedeutet das:

  • Warnzeichen ernst nehmen, bevor Erschöpfung oder Krankheit entstehen
  • sich früh beraten lassen – nicht erst in der Krise
  • Entlastung annehmen, bevor man nicht mehr kann
  • auf die eigene körperliche und seelische Gesundheit achten

Kurz gesagt: Nicht weniger helfen – aber besser für sich sorgen. Denn nur wer Kraft hat, kann auch Kraft geben.

Was hilft konkret?
Die Pflegeversicherung unterstützt nicht nur im Ernstfall – sondern auch vorbeugend. Es gibt verschiedene Möglichkeiten:

1. Pflegeberatung

Der erste Schritt zur Entlastung. Pflegeberater:innen informieren, begleiten und zeigen passende Angebote. Die Beratung ist kostenlos und unabhängig – je früher, desto besser.

2. Entlastungsbetrag

Menschen mit Pflegegrad bekommen monatlich 131 Euro extra. Das Geld kann z. B. für Haushaltshilfen oder Begleitung im Alltag genutzt werden – eine direkte Entlastung für Angehörige.

3. Tages- und Nachtpflege

Pflegebedürftige werden tagsüber oder nachts in einer Einrichtung betreut. So bleibt mehr Zeit für Erholung, eigene Termine – oder einfach zum Durchatmen.

4. Kurzzeit- und Verhinderungspflege

Ist die Pflegeperson verhindert, übernimmt die Pflegekasse die Kosten für eine vertretende Pflege – bis zu 2.528 Euro im Jahr. Ab 1. Juli 2025 steht ein gemeinsames Jahresbudget für Kurzzeit und Verhinderungspflege in Höhe von 3.539 Euro zur Verfügung.

5. Gesundheitsangebote für pflegende Angehörige

Viele Krankenkassen bieten spezielle Kurse: z. B. Rückentraining, Stressbewältigung oder gesunde Ernährung. Unter bestimmten Voraussetzungen kann sogar eine Kur oder Auszeit bewilligt werden – um neue Kraft zu schöpfen.

Mehr Lebensqualität – für alle
Wer Hilfe annimmt, bleibt länger gesund.
Wer Pausen macht, kann besser begleiten.
Und wer auf sich selbst achtet, ist auch auf Dauer für andere da.

Prävention ist kein Luxus – sie ist wichtig und möglich. Sie schützt pflegende Angehörige und gibt ihnen die Chance, mit mehr Kraft, Freude und Ausgeglichenheit zu begleiten.

Ein erster Schritt reicht
Pflege ist wertvoll – aber niemand muss alles allein schaffen.
Hilfe anzunehmen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Verantwortung.

Nutzen Sie die Angebote. Holen Sie sich Beratung. Und gönnen Sie sich selbst die Fürsorge, die Sie anderen täglich geben.