Care-Blog

Pflegende Angehörige im Mental Load
Die unsichtbare Last pflegender Angehöriger.
Die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Pflege ist eine große Herausforderung, die viele Menschen an ihre körperlichen und psychischen Grenzen bringt. Pflegende Angehörige sind oft die tragende Säule der häuslichen Versorgung und leisten damit einen unverzichtbaren Beitrag für unsere Gesellschaft. Bei aller Hingabe ist es jedoch wichtig, auch die eigene Gesundheit im Blick zu behalten und die Verantwortung auf mehrere Schultern zu verteilen. Besonders der „Mental Load“ – also die ständige Organisation und Planung des Alltags – sollte dabei nicht unterschätzt werden.
Was bedeutet Mental Load?
Der Begriff Mental Load beschreibt die unsichtbare Last, die mit der kontinuierlichen Organisation und Koordination des Pflegealltags verbunden ist. Pflegende Angehörige denken u.a. ständig an:
- Medikamente und Arzttermine
- Pflegeaufgaben wie Heben, Waschen und Ernährung
- Termine, Besorgungen und Haushaltsorganisation
Diese dauerhafte Aufmerksamkeit kann zu erheblichem Stress pflegender Angehöriger führen, körperliche Beschwerden wie Rücken- oder Gelenkschmerzen verursachen und die psychische Gesundheit stark belasten.
Die doppelte Belastung von Pflege und Beruf
Viele pflegende Angehörige wenden wöchentlich über 40 Stunden für die häusliche Pflege auf. Berufliche Verpflichtungen, Kindererziehung und die Pflege von Angehörigen führen zu einer Mehrfachbelastung Pflege Beruf Familie, die häufig zu Überlastung und Erschöpfung führt.
Besonders Frauen sind von dieser doppelten Belastung betroffen. Der Pflegenotstand in Deutschland verschärft die Situation zusätzlich. Präventions- und Unterstützungsangebote werden daher immer wichtiger, um die Risiken von Depression, chronischer Erschöpfung oder körperlichen Beschwerden zu reduzieren.
Selbstfürsorge ist unerlässlich
Pflegende Angehörige sollten bewusst Pausen einplanen, um die eigene mentale Gesundheit pflegender Angehöriger zu schützen. Praktische Maßnahmen können sein:
- Spaziergänge oder Sport zur Stressreduktion
- Tagebuch führen oder To-Do-Listen erstellen
- Aufgaben mit Familienmitgliedern oder Freunden teilen
Durch gezielte Entlastung pflegender Angehöriger lässt sich der sogenannte „Mental Overload“ verhindern und die Lebensqualität nachhaltig sichern.
Unterstützungsangebote nutzen
Eine professionelle Pflegeberatung kann helfen, die Last zu verteilen. Wer Unterstützung in Anspruch nimmt, profitiert nicht nur körperlich, sondern auch psychisch. Die Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf wird dadurch deutlich erleichtert, und Betroffene können langfristig gesünder bleiben.
Mental Load ernst nehmen
Der Mental Load von pflegenden Angehörigen ist eine reale und oft unterschätzte Belastung. Bewusste Selbstfürsorge, offene Kommunikation und professionelle Unterstützung helfen, Stress zu reduzieren und die Lebensqualität zu sichern. Die unsichtbare Last wird damit spürbar leichter – sowohl für die Pflegebedürftigen als auch für die Angehörigen selbst.